Aktien kaufen 2024: Schritt für Schritt Anleitung für Österreich

Der Weg zu Aktien steht jedem offen. Im Folgenden werden die einzelnen Schritte aufgeführt, die dafür notwendig sind. Gleichzeitig gibt es aber schon einige weitere Informationen, die für diejenigen wichtig sind, die erstmals Aktien kaufen wollen. Denn es lässt sich nachweisen, dass Aktien langfristig deutlich bessere Renditen abwerfen als dies bei alternativen Anlagemethoden der Fall ist. Wer aber einige Strategien außer Acht lässt, der kann sich aber gleichzeitig auch eine blutige Nase beim Aktien kaufen Österreich holen. Aus diesem Grund wird in diesem Abschnitt auch intensiv auf die Strategie im Zusammenhang mit Aktienkäufen und Verkäufen eingegangen.

So funktioniert der Aktienkauf Schritt für Schritt

1. Depots vergleichen

Bevor Sie die ersten Aktien kaufen, benötigen Sie ein Aktiendepot mit den richtigen Konditionen für Ihren Anlagestil. Wir haben einen Vergleich der beliebtesten Depots erstellt und diese anhand den wichtigsten Kriterien bewertet.

Zum Depot-Vergleich
2. Depot eröffnen

Die Entscheidung für den richtigen Broker ist gefallen. Nun gilt es, einen Depotantrag beim jeweiligen Anbieter zu erstellen. Die Eröffnung eines Depots ist dabei genauso unkompliziert wie die Eröffnung eines Girokontos. Nach Eröffnung wird meist eine Identifizierung per Video-Ident oder Post-Ident gefordert. Nach erfolgreicher Verifizierung haben Sie vollen Zugriff auf Ihr Depot.

3. Anlageziel festlegen

Das Anlageziel ist zunächst ein weiterer wichtiger Schritt. Es gibt mehrere Ziele, unter anderem:

  • Langfristig investieren und eine positive Rendite erzielen
  • Kurzfristig handeln und kleinere Kursgewinne realisieren
  • Auf hohe Dividendenzahlungen fokussieren

Für jedes Anlageziel ist ein eigenes Depot sehr ratsam. Die Wahl der Strategie sollte gut durchdacht werden – sobald man sich für eine Strategie entschieden hat, sollte man diese nicht gleich wieder umwerfen.

4. Die richtigen Aktien finden

Nach der Anlagestrategie müssen Sie nun die richtigen Aktien finden. Doch welche Aktien sollten Sie überhaupt kaufen? Lassen Sie sich anfangs nicht überfordern, versuchen Sie stattdessen folgendes:

  • Kaufen Sie Aktien von Unternehmen, die Sie bereits vom Alltag kennen: Apple, Coca Cola, Facebook, Starbucks, …
  • Wenn Ihnen nichts einfällt, können Sie auch einfach mit den fünf größten börsennotierten Unternehmen beginnen: Apple, Google, Microsoft, Amazon & Tesla.
  • Hinterfragen Sie bei jeder Aktie, ob das Unternehmen dahinter Zukunft hat und ob Sie langfristig daran glauben!
5. Handelsplatz auswählen

Im 5. Schritt geht es darum,an welcher Börse Sie die Aktie kaufen möchten. Im Screenshot von DEGIRO sieht man das anhand der Aktie Microsoft: Diese wird bei 3 verschiedenen Börsenplätzen angeboten:

  • Der Heimatbörse NASDAQ (NDQ)
  • Xetra (XET)
  • Frankfurt (FRA)

Die Vorauswahl an welcher Börse man handeln möchte, wird dabei schon durch den Broker vorgegeben. Denn nicht alle Aktien werden über alle Systeme gehandelt. Die finale Entscheidung trifft aber dann der Käufer. Man sollte jedoch wissen, dass nicht alle Aktien an allen Börsen in ausreichender Stückzahl gehandelt werden. Das gilt vor allem für kleinere Aktiengesellschaften. Wer sich hier für eine kleinere Börse entscheidet, der muss unter Umständen damit rechnen, dass die Order nicht direkt abgewickelt werden kann.

6. Der richtige Orderzusatz

Im nächsten Schritt müssen Sie den richtigen Orderzusatz auswählen. Der Orderzusatz bestimmt den Kurs sowohl beim Einkauf als auch beim Verkauf. Beim ersten gibt er an, zu welchen Kurs maximal gekauft werden darf. Beim Verkauf hingegen bestimmt der Orderzusatz den minimalen Verkaufskurs. Auf diese Weise verhindern Sie, dass beim Kauf von Aktien durch unvorhergesehenen Kursausschlägen ein Verlustgeschäft für Sie entstehen kann. Sie können Orderzusätze beim Aktien kaufen Österreich auch dazu nutzen, ein Geschäft zeitunabhängig abzuwickeln. Viele Broker bieten daher auch die zeitliche Limitierung der Order an. Diese kann vielfach auf Tagesbasis bis hin zu langfristigen zeitlichen Limitierungen definiert werden.

Orderzusätze erklärt
7. Aktienanzahl wählen & Order platzieren

Wer Aktien kaufen will, der muss natürlich auch die Anzahl im Vorfeld definiert haben. Dabei sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass nicht immer alle gewünschten Stückzahlen auch an der Börse umgehend gehandelt werden können. Es empfiehlt sich also vor der Definition der Stückzahl auch einen Blick auf die unterschiedlichen Börsenplätze und deren Volumen zu werfen. Nach der Eingabe der Einzahl können Sie Ihren Order noch einmal überprüfen und danach bestätigen. Sobald das von Ihnen eingegebene Limit erreicht wurde, wird der Auftrag ausgeführt. Sie haben Ihre ersten Aktien gekauft!

Warum Sie in Aktien investieren sollten

In der Vergangenheit konnten Anleger noch auf Zinsen für ihre Ersparnisse zählen. Seit geraumer Zeit ist die Renditeerwartung bei festverzinslichen Anlagen aber marginal. Im Gegensatz hierzu haben sich Aktien über die Zeitachse immer positiv entwickelt. So haben Anleger, die kontinuierlich auf Aktien gesetzt haben, über einen Zeitraum von 20 Jahren immer eine Rendite von mehr als 7 Prozent erreichen können. Das gilt auch für solche Anleger, die unmittelbar vor einem Börsencrash Aktien erworben und diese dann durchschnittlich10 Jahre gehalten haben. Aktien stellen somit für langfristig orientierte Anleger eine verlässliche Geldanlage mit überdurchschnittlichen Renditen dar. Hinzu kommt, dass viele Aktien regelmäßig Dividenden zahlen. Diese liegen in vielen Fällen deutlich über den Renditen von festverzinslichen Anlagen. Wer also neben einer langfristig positiven Wertentwicklung auch noch regelmäßige Zahlungen ins Auge fasst, der ist mit Aktien auf der richtigen Seite.

Wie viel Geld wird benötigt, um Aktien zu kaufen?

Gemeinhin wird immer unterstellt, dass Aktien kaufen etwas für Menschen mit besonders viel Geld ist. Dieses Vorurteil hat wahrscheinlich damit zu tun, dass zum einen an der Börse täglich Milliarden bewegt werden und diese großen Zahlen Kleinanleger fälschlicherweise beeindrucken. Zum anderen liegt es auch an der unzureichenden Aufklärung vieler Verbraucher. Denn Fakt ist, dass jeder Anleger bereits für kleines Geld Aktien erwerben kann. Streng genommen reichen bereits wenige Euros um in den Besitz einer einzigen Aktie zu gelangen. Wer also bspw. einen Anteil des stärksten Aktientitels im österreichischen Leitindex ATX erwerben will, der muss ca. 27 Euro aufbringen. Damit käme er dann in den Besitz einer Aktie der Erste Group Bank. Wer mit Aktien aber ein weiteres Standbein für bspw. seine Altersvorsorge aufbauen will, der muss ein paar Euro mehr einsetzen. Hier gilt allerdings die Regel, dass das Investment erfolgreicher wird, je früher man mit dem Einsatz beginnt. Wer nicht nur auf einzelne Titel setzen möchte, der hat darüber hinaus die Möglichkeit in Aktienfonds oder ETFs zu investieren. Was sich hinter diesen Anlageinstrumenten verbirgt, wird weiter unten beschrieben.

Mit welchen Nebenkosten kann man im Durchschnitt rechnen?

Jede natürliche oder juristische Person kann Aktien handeln. Allerdings ruft man dazu nicht an der Börse an und handelt direkt mit dem potenziellen Käufer oder Verkäufer. Dafür benötigt man Vermittler. Diese Vermittler – auch Broker genannt – sorgen für einen reibungslosen und vor allem auch zuverlässigen Handel zwischen den Parteien. In der Regel handelt es sich dabei um elektronische Systeme, die die Käufe und Verkäufe abwickeln. Hinzu kommen die Clearing-Systeme. Diese sorgen dafür, dass die Aktien zwischen den jeweiligen Parteien verteilt werden und gleichzeitig das Geld fließt. Die Aufträge an den Broker werden durch den Kunden über ein Depot abgebildet. Dieses wird durch eine Bank geführt.

Der Betrieb der oben beschriebenen Funktionen kostet Geld. Diese Kosten werden den handelnden Parteien belastet. So zahlt der Kunde beim Aktien kaufen Österreich oder Verkauf immer eine Ordergebühr. Die Gebühr ist abhängig vom gewählten Börsenplatz und vom Aktienumsatz. Nicht selten verlangt darüber hinaus auch die Bank noch eine Gebühr für die Führung des Depots. Dabei können jährliche Fixkosten und oder variable Kosten je Transaktion in Rechnung gestellt werden. Alternativ bieten aber viele Online-Broker kostenlose Depots an. Im Gegenzug entfällt dann aber auch die Möglichkeit der direkten Beratung mit einem Bankberater.

Wie man das Anlagerisiko durch ETFs minimieren kann

ETFs oder Exchange Traded Funds, sind an der Börse jederzeit handelbare Papiere, die einen Index abbilden. Der bekannteste Index in Österreich ist der ATX, der die größten Unternehmen des Landes vereint. Weitere bekannte Indizes sind der DAX, der Dow-Jones oder auch der S&P 500. Daneben gibt es aber noch hunderte weitere Indizes, die Märkte, Schwerpunkte oder auch Regionen abbilden. Der Vorteil eines ETFs besteht darin, dass der Anleger keine Auswahl für bestimmte Aktien treffen muss. Er streut somit sein Risiko. Gleichzeitig sind die ETFs thematisch so breit aufgestellt, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Der Vorteil von ETFs besteht darüber hinaus darin, dass sie jederzeit an der Börse gehandelt werden können und die dabei anfallenden Kosten sehr gering sind. Gerade für Einsteiger, die sich dem Thema Aktien nähern wollen, eine gute Alternative.

Häufig gestellte Fragen beim Kauf von Aktien

Im Folgenden sollen die wichtigsten Fragen im Zusammen mit Aktien kaufen beantwortet werden. 

Welche Aktien sollte man anfangs kaufen?

Beim Aktienkauf ist es wie beim Autokauf – man sollte sich vorher schlau gemacht haben. Zu verzichten ist in diesem Zusammenhang auf solche Aktien, die von irgendwelchen selbsternannten Aktiengurus beworben werden und die in den kommenden Tagen rasante Gewinnsprünge versprechen. Hier handelt es sich in vielen Fällen um wenig seriöse Aktienempfehlungen. Wer auf Nummer sicher gehen will, der startet mit sogenannten „Blue-Chips“. Dabei handelt es sich um Aktien der großen Leitindizes, wie DAX, ATX oder Dow-Jones. Diese Papiere werden regelmäßig durch Experten unter die Lupe genommen und es besteht nicht die Gefahr großer Kursausschläge oder Überraschungen. Grundsätzlich sollten Sie aber immer Aktien kaufen, die sich in einem der Indizes befinden und die regelmäßig gehandelt werden. Denn es nützt nichts, wenn man eine große Anzahl von Aktien mit deutlicher Wertsteigerung im Aktienepot hat, diese aber bei Bedarf nicht veräußern kann. Die Aufnahme in einen Index garantiert in der Regel ein ausreichendes Handelsvolumen.

Was ist der beste Zeitpunkt, um Aktien zu kaufen?

Die Antwort auf diese Frage scheint simpel – nämlich zum günstigsten Kurs. Jetzt ist es in der Realität leider immer so, dass niemand den günstigsten Kaufkurs vorhersagen kann. Aber es gibt ein paar Regeln, an denen man sich orientieren kann. Gute Zeitpunkte zum Aktien kaufen Österreich sind Krisen. Das hat sich sowohl in der Finanz-, der Euro- und auch jetzt in der aktuellen Corona-Krise gezeigt. Dabei sollten Sie allerdings nicht direkt in der Abwärtsbewegung zuschlagen, vielmehr gilt es eine gewisse Bodenbildung abzuwarten. Damit ist gemeint, dass der Aktienmarkt insgesamt nicht mehr so deutlich nach unten sackt und die Kurse täglich nur noch gering schwanken. Allerdings sollten Sie dabei nicht direkt das gesamte Kapital einsetzen. Steigen Sie mit einem Anteil ein und warten ab, wie sich die Papiere entwickeln. Achten Sie auch auf die Empfehlungen von Analysten beim Aktienkauf. Oft werden Aktien auch durch Analysten bewertet. Wird die Aktie von der Mehrheit der Analysten als Buy oder Strong Buy eingestuft, ist auch das ein gutes Indiz. Eine andere Möglichkeit ist der Kauf von zyklischen Werten, wie Chemiewerte. Diese steigen im Vorfeld einer konjunkturellen Erholung und sind vor diesem Hintergrund in ihrer Entwicklung gut einschätzbar.

Wie viel Steuer wird in Österreich auf Aktiengewinne fällig?

Die Beantwortung dieser Frage hängt davon ab, ob das Unternehmen in Österreich oder außerhalb von Österreich seinen Sitz hat. Für Kapitalerträge in Österreich ist die Sache sehr einfach. Hier fallen immer 27,5 Prozent Kapitalertragssteuer an. Leider gibt es auch keinen Freibetrag, sodass auch jeder kleinste Betrag direkt durch die Depotführende Bank abgeführt wird. Etwas komplizierter wird es, wenn die Erträge außerhalb Österreichs anfallen. In diesem Fall schlägt der Fiskus zunächst pauschal auf die Kapitalerträge 12,5 Prozent auf. Im Anschluss wird ein Anrechnungsbetrag von 15 Prozent auf die Kapitalerträge in Abzug gebracht. Liegt der jetzt ermittelte Wert über den pauschal in Österreich abgegoltenen 27,5 Prozent gibt es eine Rückerstattung in Höhe der Differenz. Diese ist aber auf 15 Prozent begrenzt.

Was bedeutet „eine Aktie shorten“?

An der Börse kann man nicht nur mit steigenden, sondern auch mit sinkenden Kursen Geld verdienen. Dabei wird aber keine Aktie gekauft, vielmehr nutzt man als Normalanleger Optionsscheine (Put-Optionen). Sinkt der Kurs, dann steigt der Wert der Put-Option auf diese Aktie. Dabei steigt der Wert umso stärker, je größer der Wertverlust der Aktie ist. Allerdings gibt es bei Optionsscheinen auch einen Haken. Steigt der Wert der Aktie über einen gewissen Wert, dann ist der Optionsschein augenblicklich wertlos. Dieser Wert ist beim Kauf des Optionsscheins aber vorher bekannt. Optionsscheine sind also nur etwas für Anleger, die bereits eine langjährige Erfahrung im Handel von Wertpapieren haben. Alle anderen sollten beim Aktien kaufen Österreich die Finger von solchen Instrumenten lassen.

Welche Orderzusätze gibt es?

Orderzusatz Beschreibung
Limit Order

Die wohl bekannteste Orderart ist die Limit Order. Mit der Limit Order geben sie an, dass Sie eine Aktie zu einem bestimmten Kurs (Limit) kaufen oder verkaufen möchten. Überschreitet / Unterschreitet (je nachdem ob gekauft oder verkauft wird) der Preis der Aktie das Limit, wird die Order nicht ausgeführt.

Hier ein Beispiel: Eine Aktie, die Sie kaufen möchten, kostet im Moment € 100,00. Sie möchten diese Aktie nun kaufen und geben als Limit € 105,00 ein – die Bestellung wird zum nächstbesten Preis ausgeführt, außer der Kurs steigt über € 105,00. Dasselbe Prinzip wird auch beim Verkaufen angewandt. Mit dem Limit werden Ihre Order nicht unter einem bestimmten Kurs verkauft.
Market Order Market Order wird immer dann verwendet, wenn Sie die Aktie schnell haben möchten. Bei Aktien mit durchschnittlich hohem Handelsvolumen stellt diese Orderart kein Problem dar, die Aktie wird zum derzeitigen Marktpreis gekauft oder verkauft. Achten sollten Sie bei stark schwankenden Aktien, da eine Order für Sie zu ungünstigen Kursen ausgeführt werden könnte.

Was ist ein Musterdepot?

Ein Musterdepot ist ein virtuelles Depot, welches Sie sich als Kunde anlegen, ohne gleichzeitig auch Wertpapiere kaufen zu müssen. Sie haben auf diesem Weg die Möglichkeit die durch die Bank bereitgestellten Analysetools zu testen und zu prüfen, inwieweit diese Ihnen bei einer Anlagestrategie helfen können. Hinzu kommt, dass Sie mehrere Musterdepots vergleichen und daraus ebenfalls die für Sie beste Strategie ableiten können. Die Mehrheit der Online Broker bietet die Musterdepots also Feature für ihre Kunden an.

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